Weihnachtszeit, Bücherzeit

„Last Christmas“ in Dauerschleife, künstlicher Schnee in Schaufenstern und vermutlich habt ihr schon drölf Glühwein intus, wenn ihr das hier lest. Aber habt ihr auch schon alle Geschenke?

Neben Socken und Schlafanzügen geht eins immer: Bücher. Und wenn diejenige oder derjenige nicht gerne liest, gibt’s das Ganze auch als Hörbuch. Deshalb hier eine kleine Auswahl, die meiner Meinung nach eine breite Zielgruppe trifft.

Nachtzug nach Lissabon

Der 2004 erschienene Roman ist wohl kein Geheimtipp mehr, schließlich wurde er inzwischen bereits verfilmt. Hauptfigur ist der Lateinlehrer Raimund Gregorius, der nach einer mysteriösen Begegnung auf einer Brücke alles stehen und liegen lässt und sich in besagten Nachtzug nach Lissabon setzt. Dort begibt er sich auf die Spuren eines portugiesischen Autors. Wenn man das so runterschreibt klingt es leider ziemlich langweilig. Doch das fast 500-seitige Buch spannt einen Bogen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Poesie und Krimi und der politischen Geschichte Portugals. Meiner Meinung nach eignet sich das Buch von Pascal Mercier für alle, die gerne lesen und die auch mit „langsameren“ Büchern etwas anfangen können.

What if

Hierbei handelt es sich um die Buchform des Weblogs „What if“ des Physikers Randall Munroe. Der Amerikaner beantwortet verrückte physikalische Fragen und zwar ziemlich lustig und leicht verständlich. Auf 350 Seiten geht es um Fragen wie „Was wäre, wenn sich alle Menschen der Erde möglichst dicht aneinanderstellen, hochspringen und im selben Moment wieder auf dem Boden aufkommen?“  oder „Könnte man einen Tsunami überleben, wenn man in einem Swimmingpool untertaucht?“ Fragen, die die Welt bewegen, beantwortet mit prägnanten, humorvollen, aber ernsthaften Antworten – gespickt mit lustigen Comics. Das Buch eignet sich auch für Lesemuffel, denn ein Kapitel ist meist nicht länger als ein paar Seiten und so lässt sich das Buch auch häppchenweise lesen.

Der Joker

Der Joker von Markus Zusak erschien bereits 2002 und fällt wohl eher in die Kategorie Jugendbuch. Doch die verrückte Geschichte von Ed Kennedy, der von einem anonymen Beobachter Aufgaben gestellt bekommt, eignet sich für Leserinnen und Leser (fast) aller Altersgruppen. Ed, der sei Geld mit Taxifahren verdient, heimlich in Audrey verknallt ist und dessen Hund “Türsteher” heißt, gerät in einen Bankraub und erhält anschließend auf anonymem Weg Spielkarten mit Adressen und mysteriösen Hinweisen. Mit einigem Widerwillen macht sich Ed auf den Weg. Vor Ort warten Aufgaben auf ihn, die es zu meistern gilt. Auf der Suche nach den Lösungen und nach seinem geheimen „Auftraggeber“ findet Ed zu sich selbst und beginnt nicht nur das Leben der anderen Leute zu verändern. Ed ist nicht unbedingt sofort sympathisch, doch das Buch lebt von seinen manchmal etwas absurden Gedanken und Beschreibungen. Ich kann hier auch das von Rainer Strecker gesprochene Hörbuch sehr empfehlen.

Lassen Sie ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt!

Das Sachbuch von Gedächtniskünstlerin Christiane Stenger ist eine Anleitung für unser Gehirn, aber auch ein Trainingsbuch für dieses. In 14 spannenden Kapiteln erklärt sie, wie unser Gehirn funktioniert und wie wir es trainieren können. Zwischendurch werden die beschriebenen Techniken dann gleich auf die Informationen aus dem Buch angewandt. Außerdem wird jedes Kapitel am Ende nochmal in kurzen Punkten zusammengefasst. Ich muss sagen, dass ich wohl so manches Kapitel trotz toller Techniken bereits wieder vergessen habe, doch das Lesen und Ausprobieren macht einfach Spaß. Dabei muss auch nicht jede Technik für jede/-n passend sein, doch Stengers Schreibstil macht Lust aufs Ausprobieren.